Geschichte des Anwesens

Poggio delle Querce (Eichenhügel)

Das alte Bauernhaus haben wir als unbewohnte Ruine besichtigt:  Kein Strom, kein Wasser, keine Heizung. Anstelle einer Toilette gab es nur den ehemaligen Stall.

Dennoch hat es durch seine einzigartige Lage sofort unsere Herzen gewonnen. Beeindruckt haben uns nicht nur die großen Steineichen, die wir als erstes von den strangulierenden Efeuwucherungen befreit haben, sondern besonders die großartige Lage, die Ruhe und ein fantastisches Panorama garantieren. Wir suchten kein Haus in der Stadt oder am Strand, da es dort stets lebhaft und laut zugeht. Große Bäume waren uns wichtig, dies ist durch die Steineichen und Ulmen gewährt.

Das Haus und der alten Stall sind grundlegend saniert. Es ist uns gelungen viele Elemente des ehemaligen Bauernhauses zu erhalten. Dazu gehören Teile des Fußbodens, hier gab es noch mehrfarbige Cotti. Vorhandene Türen sind aufgearbeitet und die sichtbaren mächtigen Deckenbalken erstrahlen wieder als prachtvolle Robinien und Eichen. Wert haben wir auf den technische Standard des 21. Jahrhunderts gelegt. Neben Ruhe, Kultur und Genuss - kein Abenteuer-"Spielplatz". Das Haus stammt aus dem 18. Jahrhundert und war bis ca. 1970 bewohnt, danach wurde es nur noch als Herberge für die Jagd genutzt.

Wir haben das Anwesen nach unseren Wünschen und unserem Geschmack ausgestattet. Die Erhaltung der Authentizität - jedoch bei modernem Komfort -  war uns wichtig. Es gibt zwischenzeitlich viele Ferienhäuser in den Marken. Ein austauschbarer Neubau mit dem soooo wichtig erscheinendem Pool war nie unser Anspruch. Auch kein Haus, das dann mit den alten Möbeln aus einem aufgelösten Haushalt bestückt ist, war nicht nach unserem Sinn. Selbst der heute so gefragte Vintage-Stil - mit minimalistischer Küche, offenen Räumen ohne Türen / Rückzugsmöglichkeiten, - verführt uns nicht. Wir wollten ein solides Haus, das auf "unserem" Hügel so stehen kann, nichts Austauschbares oder Charakterloses. Deshalb treffen unsere Einrichtung und die Lage nicht den Geschmack Aller. Es haben sich sogar Interessenten abgewandt, da ein Haus ohne Piscina als nicht zumutbar erscheint, der Weg in den Garten als zu aufwändig empfunden wird und Glühwürmchen zu Ängsten führen. Für diese Menschen gibt es viele andere Angebote.

In Zeiten des Klimawandels und der damit zunehmenden Wasserknappheit kommt es zu Restriktionen bei der Befüllung eines Schwimmbades.

Erdbeben in Italien:

In Italien liegen nahezu alle Regionen in einer Erdbebenzone. Auch in Deutschland gibt es diese Gebiete (z.B. Rheingraben, Schwäbische Alb).
Weder unsere Nachbarn noch wir sind betroffen. Unser Gebiet ist heil, Gäste blicken nicht auf verwüstete Orte.

Unser Anwesen gilt jetzt als erdbebensicher. Wir haben dafür eine staatliche Bescheinigung erwirkt. Um diese zu erhalten, mussten wir hohe Auflagen erfüllen. Es war nicht besonders einfach ein historisches Haus zu sichern.

Unser Haus wurde 1997 aufgrund von fehlerhaften früheren Arbeiten beschädigt. An unserer Entscheidung zum Erwerb hatte sich nichts geändert. Für uns waren die drei wichtigen Kriterien Lage, Lage und nochmals Lage entscheidend. Einen solch panoramischen und ruhigen Ort mit den sieben großen Eichen gibt es kein zweites Mal.

Als Schäden des Bebens hatten wir damals Risse in einer Wand nach Osten, keine Einsturzgefahr, keine geborstenen Balken, keine zerbrochenen Fenster oder Fensterstürze, keine Bilder wie in Amatrice. Obwohl "unser" Beben höhere Werte auf der Richterskala erreichte.

Wir haben nach neuen, vertrauenswürdigen Experten gesucht und diese auch gefunden. Letztendlich beauftragten wir einen Bauingenieur und Statiker mit Universitätsabschluss und hoher Praxiskenntnis, eine Empfehlung vom örtlichen Bauamt. Die erforderlichen Papiere für die Wiederöffnung des Hauses füllen Aktenordner. Es ging immer nur langsam und schrittweise voran. Wir haben uns auch mit Sachverständigen aus Deutschland, mit erfahrenen Handwerkern, den zuständigen Behörden in den Marken beraten und uns für die große Lösung entschieden: belastbares Fundament
Dies ist im Appartement sichtbar, wir verwenden es heute als Ablageflächen im Badezimmer, Auflager für das Doppelbett und zusätzliche Sitzflächen im Wohnbereich.

  • Die Hausaußenwand nach Osten ist neu errichtet. Das hat - als Nebeneffekt - ein zweites Fenster im Schlafzimmer 1 des Hauses erlaubt. Leider erst nach zähen Verhandlungen mit dem Bauamt, das darin eine Störung der Ansicht das alten Bauernhauses entdecken wollte. Wir konnten die Existenz des alten Fensters nachweisen und durften die verschlossene Mauer öffnen.
  • Die Zuganker sind erneuert, verstärkt und fach- und sachgerecht wieder neu angebracht.
  • Alle Natursteinwände sind mit Betoninjektionen in einem speziellen Verfahren verstärkt worden.
  • Der (neue) Unterputz hat eine erdbebensichere Kaschierung erfahren.
  • Das Dach wurde ebenfalls mit zusätzlichen Ringankern gesichert.
  • Alle Balken und Fensterstürze sind überprüft. Danach sind zwei über 200 Jahre alten Balken ausgetauscht worden. Hier lagen keine Schäden durch ein Erdbeben vor, es nagte nur der übliche Zahn der Zeit.

Die Schäden eines Bebens von 2016 in anderen, weit entfernten Teilen der Marken sind auch darauf zurückzuführen, dass es sich um alte, unsanierte und in erster Linie nicht erdbebensichere Gebäude handelt. Dort treffen tektonische Erdplatten aufeinander, was für unsere Region nicht zutrifft.

Das Positive daran: Wir haben schneller italienisch gelernt, neue und langjährige Freunde gefunden. Unser Konto der Lebenserfahrung ist angewachsen und wir schätzen diesen Flecken Erde immer noch. Die Aufwendungen haben sich gelohnt.

Der Weg zu uns:

Seit mehreren Jahren arbeiten wir an der Genehmigung (Gemeinde- und Naturparkverwaltung), dass der Weg zu unserem Haus besser befestigt wird. Die Gemeinde hat dafür kein Geld, uns fehlte die Genehmigung. Die Naturparkverwaltung hat sehr lange gezögert - obwohl es unser Anwesen seit mehr als 200 Jahren gibt  ... Auflagen über Auflagen, teilweise irrwitzig. In jedem Fall: keine Teerstraße, der neue Belag musste sandfarben sein ...

Direkt vor dem Eingangtor sind jetzt gelbe Rasensteine verankert (das war die optimierte Lösung). Die Sonne hat sie wieder gebleicht. Die Zufahrt wurde  betoniert... und im Hohlweg müssen wir hoffentlich nicht noch einen gelben Anstrich vornehmen, damit wir "sandfarben" erhalten. Schildbürger auch in Italien?
Die Kosten liegen - leider -  einseitig bei uns, die Pflegearbeiten (Laub entfernen) sind unser Fitness-Training. Jetzt können wir sehr einfach erreicht werden, nur Flachlandtiroler haben noch Schwierigkeiten bei tiefergelegten Fahrzeugen.

Arbeiten im Garten & Haus:

Eine kleine Auswahl unseres permanenten Wirkens auch nach der Grundsanierung:

Im Herbst 2020 haben wir eine große Regentonne mit 10.000 Litern im harten Boden versenken lassen.Damit soll jetzt der Garten bewässert werden. Die Regenrinnen des Daches laufen unterirdisch dort zusammen.

Im Herbst 2013 mussten wir den großen Nussbaum fällen, er hat das Fundament der Scheune beeinträchtigt. Dafür ist ein neuer Maulbeerbaum (Gelso) gepflanzt. Nach dieser anstrengenden Arbeit im November - jedoch bei strahlendem Wetter - ein feines Süppchen im Freien.

Das Holz des Baumes wird jetzt getrocknet, geschnitten und soll später für eine Bank und einen Tisch verarbeitet werden.

2012 haben wir auch endlich auf dem Flohmarkt Türknäufe in massivem Messing gefunden: Polieren und vom Siff der Vergangenheit befreien;  Passende Messingschrauben...gefunden und an den Türen der Scheune montiert.

Die Schäden des Jahrhundertwinters im Garten sind beseitigt. Die blühenden Lilien und Rosen lassen uns die Arbeit wieder vergessen.

  • 2011 Einbau einer zusätzlichen Gartentür in den Zaun, damit der Gaslieferant einfacher zum unterirdischen Tank kommt. Die Aussicht soll nicht gestört werden.
  • Es gibt eine neue bequeme Treppe in den ersten Stock der Scheune.
  • Eine energiesparende Brennwerttherme hat das ältere Teil von 1995 ersetzt.
  • Sukkulenten sind neben den Hauseingang gepflanzt. An der Terrasse Richtung Serra de Conti sind sie bereits sehr gut eingewachsen.
  • Im Herbst 2009 weitere Lavendel gepflanzt, die den kleinen Fußweg um das Haus herum teilweise einfassen. Die beiden Terrassen vor dem Appartement sind befestigt, die dortige Küche ist geplant, ausgesucht und eingerichtet. Der Erdaushub im Garten verteilt, damit in Frühjahr alles wieder ergrünt.

Selbstgemachte Pasta (Nudeln) wir haben da eine "Geheimadresse" (3,5 km entfernt). Wir verraten sie in unserer Insider-Tippsammlung, die im Haus aufliegt (... damit sich wieder Pfützchen unter der Zunge bilden können ...)

Essen und trinken, schlemmen: dürfen Sie selbst! Umfangreiche Empfehlungen stehen zur Verfügung.

Wir haben im Oktober 2009 in zwei Schlafzimmern teilweise den Putz entfernt und konnten darunter Natursteinmauern freilegen. Im Schlafzimmer 2 geht jetzt der Blick direkt vom Bett aus nach Avacelli, nachts kann die beleuchtete "Skyline" des kleinen Weilers bewundert werden. Der feine Putzstaub hat jeden Haarfestiger überboten.

Wir bringen immer wieder vorgezogene Pflanzen aus Deutschland mit. Sie haben dann ausgeprägtere Wurzeln und überleben ohne Gärtner. Wer uns hier einen einfachen Tipp zum Bewässern verrät - herzlich willkommen.

Die vorgefundenen wilden Lilien haben wir gepflegt - während der Sanierung vor trampeligen Maurern und schweren Gerüsten gerettet - und setzen die Vermehrungen an neuen Stellen aus. Leider hat einen Teil davon ein Stachelschwein als Leckerbissen ausgebuddelt und vertilgt. Das Loch im Zaun ist wieder verschlossen! Die Lilien sind wieder eingegraben und mit neuer Erde bedeckt.

Unsere Rosen blühen und duften heute in einer Größe wie sie im Katalog (Cordes/Austin) nie verzeichnet waren. Offenbar gefällt es ihnen in unserer Umgebung. Auf unserer Wiese blühen jetzt wieder zahlreiche Orchideen! ... und die alten, mächtigen Steineichen sind bisher von Allen bewundert worden.